Die extrazelluläre Matrix (EZM) gibt Zellverbänden ihre Struktur und spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation und Steuerung von Zellen. Im erwachsenen Gehirn bildet sie ein Gitter, das die Nervenzellen und die Synapsen umhüllt. Die häufigen strukturellen Veränderungen an Synapsen erfordern fortlaufend Umbauprozesse dieser Gitterstruktur. Forschende am Göttinger Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging: Von Molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ (MBExC) beschreiben nun erstmals einen Umbau-Mechanismus, der auf Recycling einzelner Bestandteile der EZM basiert und eng mit der synaptischen Aktivität verbunden ist. Diese Erkenntnis ist auch bedeutsam für die klinische Forschung, da eine Vielzahl von Gehirnerkrankungen mit Veränderungen der EZM einhergehen. Kürzlich publiziert wurden die Ergebnisse des Teams um Prof. Dr. Silvio O. Rizzoli, Direktor des Instituts für Neuro- und Sinnesphysiologie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Sprecher des Center for Biostructural Imaging and Neurodegeneration (BIN) und Mitglied im MBExC, in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications.

Links: Dr. Tal Dankovich, Erstauthorin der Studie and Postdoc am Institut für Neuro- und Sinnesphysiologie, UMG. Foto: Medienservice MPI für Biophysikalische Chemie (P. Goldmann)Rechts: Darstellung der extrazellulären Matrix (ECM) in einer Kultur von Nervenzellen. Quelle: Dr. Tal Dankovich, UMG.
Wie Matrix-Recycling das Gehirn flexibel hält
Wissenschaftler*innen des Exzellenzclusters Multiscale Bioimaging beschreiben neuen Mechanismus, der zum Erhalt der synaptischen Plastizität im erwachsenen Gehirn beiträgt. Veröffentlicht in Nature Communications.