Neue Professur
Dynamik erregbarer Zellnetzwerke
Prof. Dr. Emilie Macé
Die Systemneurowissenschaften zielen darauf ab, die Schaltkreise und Algorithmen zu verstehen, die dem Verhalten zugrunde liegen. Eine große Herausforderung besteht jedoch darin, dass sich neuronale Schaltkreise über mehrere räumlichen Ebenen erstrecken, von der Ebene der Synapse bis hin zum gesamten Gehirn. In unserem Labor gehen wir diese Herausforderung mit einer neuartigen, von Macé entwickelte Methode an, die eine Aufzeichnung der Ganzhirnaktivität bei verhaltensauffälligen Mäusen mit hoher räumlicher Auflösung erlaubt. Wir kombinieren diese Technik der funktionellen Ultraschall-Bildgebung (fUS), mit gezielten optogenetischen Manipulationen neuronaler Schaltkreise und elektrophysiologischen Aufzeichnungen.
Ein wichtiges Ziel unseres Teams ist es, zu untersuchen, wie Mäuse spontan zwischen Verhaltensweisen in einer natürlichen Umgebung wechseln. Wir untersuchen auch, wie sensorische Hinweise, die zu einem Verhaltenswechsel führen, auf der Ebene des gesamten Gehirns verarbeitet werden, um das Verhalten zu steuern. Dabei konzentrieren wir uns darauf, wie auffällige visuelle Objekte vom Gehirn erkannt werden. Wir hoffen, dass die Aufklärung dieser grundlegenden Prinzipien dazu beitragen kann, die Störung der Verhaltenskontrolle bei einigen psychiatrischen Erkrankungen besser zu verstehen.
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Theorie neuronaler Systeme
Prof. Dr. Viola Priesemann
Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
und Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Viola Priesemann
Viola Priesemann erforscht das Lernen und die Selbstorganisation in komplexen Systemen, wie dem menschlichen Gehirn. Dieses lebende neuronale Netz zeigt eine hochoptimierte Informationsverarbeitung; Priesemann untersucht, wie diese Informationsverarbeitung durch lokale, unüberwachte Lernregeln entsteht. Zu diesem Zweck nutzt sie die theoretische Physik, Informationstheorie und Netzwerkwissenschaft. Ebenso untersucht sie die Selbstorganisation sozialer Netzwerke, von koordinierten dyadischen Interaktionen und Suchstrategien, bis hin zu den Auswirkungen von Infektionskrankheiten oder Information und Fake-News auf die Gesellschaft. Bei all diesen Systemen ist ihr übergeordnetes Ziel herauszufinden, wie lokale Interaktionen zwischen Neuronen oder Agenten zu emergenten Funktionen im Großen führen. Das Verständnis dieser Grundlagen kann die Initialisierung und Effektivität zukünftiger künstlicher neuronaler Netze verbessern, soziale Dynamiken entschlüsseln und die Frage ergründen, wie unsere Gehirne scheinbar mühelos mit einer komplexen Umwelt zurechtkommen. Mit ihrem Forschungsschwerpunkt auf der Analyse und Theorie lebender Netzwerke leistet sie einen sehr wichtigen Beitrag zum allgemeinen Forschungsthema des MBExC.
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Multiskalen-Biologie
Prof. Dr. Jan Huisken
Humboldt-Professor für Multiskalen-Biologie
Georg-August-Universität Göttingen
jan.huisken[at]uni-goettingen.de
Prof. Dr. Jan Huisken
Jan Huiskens Professur für Multiskalen-Biologie ist an der Fakultät für Biologie und Physiologie angesiedelt. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf entwicklungsbiologischen Fragestellungen am Modellorganismus Zebrafisch. Als Mitbegründer der modernen Lichtblattmikroskopie und weltweit anerkanntem Experten für nicht-invasive Multiskalen-Bildgebung kombiniert Jan in einzigartiger Weise die Physik und die Entwicklungsbiologie, und schafft so eine starke Verbindung zur Fakultät für Physik. Seine skalenübergreifenden, lichtblattmikroskopischen Methoden eignen sich hervorragend, um den Forschungsansatz des MBExC zu stärken und bei präzise Analysen des Herzens und des Gehirns das Blickfeld von der Ebene der einzelnen Zellen und ihrer Netzwerke auch auf die Gewebeebene auszuweiten.
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Strukturelle Zellbiologie
Prof. Dr. Ruben Fernandez-Busnadiego
Institut für Neuropathologie
Universitätsmedizin Göttingen
ruben.fernandezbusnadiego[at]med.uni-goettingen.de
Prof. Dr. Rubén Fernández-Busnadiego
Unsere Forschung beschäftigt sich mit modernster Elektronenmikroskopie, um damit die komplizierten Details zellulärer Architektur sichtbar zu machen. Dabei kombinieren wir Kryo-FIB-Fräsen mit Kryo-Elektronentomographie (Kryo-ET), um durch Vitrifikation konservierte Zellen in molekularer Auflösung abzubilden.
Einer unserer Schwerpunkte ist die Untersuchung von Membrankontaktstellen (MCS), Strukturen, an denen zwei zelluläre Membranen eng aneinander liegen, um Ca2+, Lipide und Metaboliten auszutauschen. Wir kombinieren Kryo-ET mit Molekularbiologie und funktionellen Assays, um die strukturellen und funktionellen Rollen verschiedener MCS-ansässiger Proteine in situ, d.h. in ihrer unveränderten zellulären Umgebung, aufzuklären.
Ein weiterer Forschungsbereich ist die molekulare Architektur von Neuronen, sowohl im gesunden Zustand als auch im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen. Unsere Arbeit konnte zum Beispiel die komplizierte Struktur der präsynaptischen Zytomatrix darstellen, ein dichtes Netzwerk von Filamenten, die synaptische Vesikel miteinander und mit der aktiven Zone verbinden und wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Regulation der Neurotransmitterfreisetzung spielen. Wir haben auch toxische Proteinaggregate untersucht, die z.B. mit der Huntington-Krankheit oder der amyotrophen Lateralsklerose in Zusammenhang stehen. Dabei wurde die große Vielfalt solcher Aggregate, sowohl strukturell als auch in Bezug auf die zellulären Interaktionen, sichtbar. Derartige Studien ermöglichen neue Erkenntnisse sowohl über molekulare Mechanismen neuronaler Funktionen als auch über deren Fehlfunktionen.
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Strukturbiologie der Protein-Qualitätskontrolle
Dr. Eri Sakata
Institut für Auditorische Neurowissenschaften & InnerEarLab
Universitätsmedizin Göttingen
eri.sakata[at]med.uni-goettingen.de
Dr. Eri Sakata
Unsere Forschung befasst sich mit den grundlegenden Mechanismen des Protein-Qualitätskontrollsystems, insbesondere mit dem Proteinabbau durch das Ubiquitin-Proteasom-System (UPS). Wir wollen die Funktion des Proteinabbaus molekularer Maschinen aufklären und herausfinden, wie AAA+ ATPasen, Hauptkraftgenerator der Substratentfaltung und -translokation, chemische Energie in mechanische Kraft umwandeln. Wir beantworten diese Fragen mit Hilfe der kryo-elektronenmikroskopischen (cryo-EM) Einzelpartikelanalyse (SPA) und mit biochemischen und biophysikalischen Methoden. Auf diese Weise lassen sich die Struktur der Konformationsdynamik und die Regulationsmechanismen von Proteinassemblierungen darstellen.
Unsere Kryo-EM-Studien haben gezeigt, dass die Konformationsdynamik des 26S-Proteasoms eng mit der Substratverarbeitungsfunktion verbunden ist. Die koordinierte Anordnung der Nukleotid-Bindungstaschen der ATPase-Untereinheiten zeigt, dass die ATP-Hydrolyse sequentiell abläuft. Unser Anliegen ist es, die Konformationsdynamik des Proteasoms und seiner Regulationsmechanismen besser zu verstehen. Neben dem Proteasom spielt eine weitere AAA+-ATPase, bekannt als p97/Cdc48, eine Schlüsselrolle bei der Substratverarbeitung im UPS. Wir untersuchen die strukturellen Grundlagen der sequentiellen Substratverarbeitung durch p97 und durch das 26S-Proteasom, um die Mechanismen zu verstehen, mit denen diese ATPasen den Auf- und Abbau von Proteinen auf molekularer und atomarer Ebene steuern.
Durch die Zusammenarbeit meiner Forschungsgruppe mit dem Institut für Auditorische Neurowissenschaften und dem Exzellenzcluster Multiscale-Bioimaging werden viele spannende neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnet. Wir werden die Proteinhomöostase in Innenohrzellen untersuchen, wo UPS eine wichtige Rolle spielt. In Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Tobias Moser wollen wir auch die strukturelle Grundlage von Otoferlin erforschen, das die Neurotransmitter-Freisetzung in inneren Haarzellen steuert.
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Multiscale Circuit Analysis
Dr. Oliver Barnstedt
Unsere Fähigkeit, die Welt um uns herum wahrzunehmen und mit ihr zu interagieren, beruht auf fein abgestimmten Interaktionen neuronaler Populationen im Gehirn. Um die Funktionsmechanismen dieser Interaktionen zu verstehen, müssen wir die neuronale Aktivität auf mehreren Ebenen aufzeichnen und manipulieren: von subzellulären Strukturen über einzelne Neurone und Schaltkreise bis hin zu Netzwerken, welche letztendlich das Verhalten eines Organismus kontrollieren. Unsere Gruppe setzt hierbei auf modernste optische Methoden wie Mehrfarben-Zweiphotonen-Kalzium-Mikroskopie und Optogenetik, in Kombination mit hochauflösenden Verhaltensaufnahmen und computergestützter Analyse ein, um diese Lücke zu schließen und zu verstehen, wie neuronale Schaltkreise zu Wahrnehmung, Gedächtnis und Handlung führen.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf dem Verständnis, wie das Gedächtnissystem des Hippocampus sensorische und motorische Informationen integriert, um lang anhaltende Erinnerungen zu bilden und insbesondere wie genau diese Erinnerungen das Verhalten beeinflussen. Dazu untersuchen wir vor allem die neuronalen Interaktionen zwischen Hippocampus und Hypothalamus sowie dem ventralen Striatum. Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse über die Schaltkreismechanismen der Gedächtnisverarbeitung ein besseres Verständnis von Krankheiten wie der Alzheimerschen ermöglichen und somit Ansatzpunkte für neuartige therapeutische Möglichkeiten bieten.
Letztendlich hoffen wir, einen vollständigen neuronalen Schaltkreis vom sensorischen Input über die Integration mit früheren Erfahrungen bis hin zur motorischen Handlung zu identifizieren und zu beschreiben.
Neue Nachwuchsgruppe
Zebrafisch-Neurobiologie
Dr. Thomas Frank
Unser Geruchssinn ist bemerkenswert. Zum Beispiel ist er eng mit vergangenen Erfahrungen verbunden. Ein vertrauter Duft kann lebhafte Erinnerungen wecken - seien es freudige Erinnerungen an unsere Kindheit oder schmerzhafte Erinnerungen an traumatische Erlebnisse. Aber Gerüche beeinflussen unser Verhalten auch auf direkte Weise. Der Geruch von schmackhaftem Essen kann uns buchstäblich den Kopf verdrehen, sofern wir hungrig sind, während uns der Geruch von verdorbenem Essen instinktiv zurückschrecken lässt. Unsere Forschung trägt dazu bei zu verstehen, wie das Gehirn Gerüche verarbeitet und wie dies zu bestimmten Handlungen und flexiblen Verhaltensweisen führt. Zu diesem Zweck untersuchen wir das Nervensystem eines kleinen Fisches, des Zebrafisches, in dem wir die neuronale Informationsverarbeitung auf verschiedenen Ebenen erforschen, von Synapsen bis hin zu kompletten Gehirn-weiten Netzwerken. Wir untersuchen dabei, wie Informationen zwischen verschiedenen Teilen des Gehirns umgewandelt werden, beispielsweise in Teilen, die sensorische Informationen verarbeiten, Assoziationen bilden und Bewegungen steuern. Dazu verwenden wir eine Kombination aus bildgebenden Verfahren, Optogenetik, Elektrophysiologie, Genetik, Verhaltensversuchen und Computermethoden, um die Aktivität von Gehirnzellen zu beobachten, zu manipulieren und zu entschlüsseln, während die Fische auf verschiedene Gerüche in ihrer Umgebung reagieren.
Unser Ziel ist es zu verstehen, wie frühere Erfahrungen, innere Zustände und die jeweilige Umgebung die Art und Weise verändern, wie verschiedene Teile des Gehirns zusammenarbeiten, um sensorische Informationen zu verarbeiten und das Verhalten zu beeinflussen.
Neue Nachwuchsgruppe
Chemie der molekularen Markierung
Jun.-Prof. Dr. Nadja A. Simeth-Crespi
Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
Georg-August-Universität Göttingen
nadja.simeth[at]uni-goettingen.de
Jun.-Prof. Dr. Nadja A. Simeth-Crespi
In vielen biologischen und künstlichen Netzwerken spielen stimulierungsabhängige Prozesse eine entscheidende Rolle. Die gezielte Hoch- und Herunterregulierung ausgewählter Signalwege ermöglicht die kontrollierte Informationsübertragung im gesamten Netzwerk und bildet die Grundlage komplexer Funktionen. Licht ist ein bewährter, spurlos und präziser externer Stimulus für eine Vielzahl von Anwendungen, allerdings beschränken sich die meisten Systeme auf die Verwendung eines einzigen lichtempfindlichen Moleküls und dessen Regulierung einer einzelnen Transformation. Die rigorose Modulation in einem großen (biologischen) Netzwerk beruht jedoch auf dem Zusammenspiel einer Reihe von äußeren Reizen. Wir setzen es uns zum Ziel, λ-orthogonale Stimuli zu entwickeln, um verschiedene Einzelprozesse innerhalb desselben Systems und in Gegenwart voneinander, dynamisch und von außen zu steuern.
Die Gruppe ist am Institut für Organische und Biomolekulare Chemie angesiedelt und gehört zum MBExC-Cluster, ein Zuhause, das den interdisziplinären Charakter unseres Forschungsprogramms widerspiegelt: Unsere Forschung ist an der Schnittstelle zwischen physikalischer und organischer Chemie angesiedelt und strebt an, Biomoleküle in chemische, biohybride und biomimetische Systeme einzubinden. Wir legen dabei einen Schwerpunkt auf die Orthogonalität und Kooperativität (photo)chemischer Prozesse, um Moleküle zu markieren, molekulare Werkzeuge zum Verständnis komplexer Funktionen zu designen und bio(hybride) Netzwerke zu entwickeln.
Neuer Application Specialist
Computergestützte Modellierung und erweiterte Datenanalyse
Dr. Housen Li
Institut für Mathematische Stochastik
Georg-August-Universität Göttingen
housen.li[at]mathematik.uni-goettingen.de
Dr. Housen Li
Wir entwickeln mathematische, statistische und rechnerische Werkzeuge und unterstützen die MBExC-Forschungsgruppen bei der Anwendung dieser Werkzeuge. Eine unserer Hauptaufgaben ist die Bereitstellung von modernen Datenanalysetechniken für hochdimensionale und komplexe Daten, die auf die Bedürfnisse der experimentellen Forschungsgruppen in MBExC zugeschnitten sind. Dazu gehören bildgebende Verfahren für die Magnetresonanztomographie, für die superauflösende Mikroskopie und vielseitige Methoden der mathematischen Modellierung und für die Analyse von Daten aus der Elektrophysiologie, der Genexpression und aus dem Proteinaufbau.
Neuer Application Specialist
Elektronenmikroskopie
Dr. Tat Cheng
Zusätzlich zu meinem Forschungsprogramm der Entwicklung von Cryo-FIB/ET-Methoden betreue ich die Elektronenmikroskope, und sorge dafür, dass diese Systeme optimal nutzbar sind. Außerdem schule die Nutzer und leite Kooperationen innerhalb des MBExC und beteilige mich am Ausbildungsprogramm des Hertha-Sponer-Colleges.
Neuer Application Specialist
Optogenetik
Dr. Thomas Mager
Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Universitätsmedizin Göttingen
thomas.mager[at]med.uni-goettingen.de
Dr. Thomas Mager
Unser Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung fortschrittlicher Optogene durch gentechnische Ansätze in Verbindung mit biophysikalischen Untersuchungen. Unsere Aufgabe ist es, die Implementierung optischer Stimulationstechnologien und die Einführung modernster Optogene in erregbare Zellen durch die Verwendung geeigneter Vektoren zu unterstützen. Die Anwendung optogenetischer Ansätze wird durch die Organisation von Vortragsreihen, durch Lehraktivitäten und durch die Vernetzung interdisziplinärer Gruppen des MBExC gefördert.
Neuer Application Specialist
Stammzellen & Organoide
Dr. Maria-Patapia Zafeiriou
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Universitätsmedizin Göttingen
patapia.zafeiriou[at]med.uni-goettingen.de
Dr. Maria-Patapia Zafeiriou
Unser Forschungsschwerpunkt ist die Interaktion erregbarer (Herz- und Gehirn-)Zellen im physiologischen und pathophysiologischen Zustand. Wir entwickeln selbstorganisierende, dreidimensionale, erregbare Zellnetzwerke des kardiovaskulären Systems, des zentralen und des peripheren Nervensystems aus humanen iPSCs. Genom-Editierung ermöglicht die Generierung neuartiger iPSC-Modelle durch die Einführung von Mutationen oder optogenetischen Sensoren und Aktoren in Standard-iPSC-Linien von gesunden Probanden oder die Reparatur genomischer Defekte in iPSCs von Patienten. Bioengineered-Neuronal-Organoid- (BENO) und Engineered-Human-Myocardium- (EHM) Modelle, die aus iPSCs abgeleitet werden, sind von besonderem Wert für alle Forschungsverbünde des Clusters. Standardisierte qualitative und quantitative Analysen von elektrisch erregbaren zellulären Netzwerken (Netzwerkfunktion und Plastizität in BENOs, Kontraktilität in EHMs und elektrische Leitung sowohl in BENOs als auch in EHMs) sind Hauptaufgaben unserer Forschungsgruppe. Wir ermöglichen eine vielfältige und breite Nutzung von iPSC Modellen und stellen diese im Cluster bereit. Darüber hinaus befähigen wir Wissenschaftler spezifische Anwendung der iPSC-Technologien in einzelne Labore am Göttingen Campus zu transferieren.
Neuer Junior-Fellow
Dynamik und Struktur von Ferlinen
Dr. Constantin Cretu
Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Universitätsmedizin Göttingen
constantin.cretu[at]med.uni-goettingen.de
Dr. Constantin Cretu
Ferline, eine Gruppe ursprünglicher Membranproteine mit einer einzigartigen Architektur, sind für verschiedene Ca2+-abhängige Vesikelfusionswege von entscheidender Bedeutung. Trotz zahlreicher funktioneller Studien und ihrer Verbindung zu belastenden menschlichen Krankheiten (einschließlich Taubheit, Kardiomyopathie, Muskeldystrophien und Krebserkrankungen) fehlt noch immer ein mechanistisches Verständnis darüber, wie diese Multi-C2-Domänen-Proteine auf Lipidmembranen wirken, um Remodeling und Fusion zu fördern. Das übergreifende Ziel meines Junior Fellow-Projekts, das im April 2024 begann, ist es, unser Verständnis darüber zu verbessern, wie Ferline auf molekularer Ebene organisiert sind, ihre Rolle in präzisen mechanistischen Begriffen aufzuklären und schließlich die gewonnenen hochauflösenden Strukturinformationen zu nutzen - insbesondere im Zusammenhang mit Gentherapien der nächsten Generation und der Entdeckung von Medikamenten.
Neue Junior-Fellow
Biolumineszenz-Imaging
Dr. Carola Gregor
Abteilung Optische Nanoskopie
Institut für Nanophotonik Goettingen e.V. (IFNANO)
carola.gregor[at]ifnano.de
Dr. Carola Gregor
Biolumineszenz ist die Fähigkeit lebender Zellen, Licht zu erzeugen. In der Forschung kann Biolumineszenz genutzt werden, um lebende Zellen und Organismen ohne externes Licht und damit ohne Phototoxizität oder Photobleichung abzubilden. Außerdem ermöglicht sie die Beobachtung von lichtempfindlichen Prozessen und die Bildgebung mit geringem Hintergrundsignal.
Meine Forschung konzentriert sich auf das Biolumineszenzsystem von Bakterien. Dieses System ist vollständig genetisch kodierbar und erfordert nicht die Zugabe eines externen Luciferin-Substrats zur Bildgebung, da das Luciferin von der Zelle selbst synthetisiert und wiederverwertet wird. Die Gene des bakteriellen Biolumineszenzsystems können auch in Säugetierzellen eingebracht werden, was eine autonome Biolumineszenz-Bildgebung auf Einzelzellebene ermöglicht.
Mit Hilfe des bakteriellen Biolumineszenzsystems wird meine Gruppe neue Werkzeuge für die biomedizinische Bildgebung entwickeln. Wir werden Strategien für die spezifische Markierung mit hoher Helligkeit von Neuronen und Kardiomyozyten für das Biolumineszenz-Imaging sowohl von kultivierten Zellen als auch von lebenden Tieren entwickeln. Ein weiteres Ziel ist die Generierung eines genetisch kodierten biolumineszenten Kalzium-Sensors zur Beobachtung der zellulären Aktivität in Herz und Gehirn. Außerdem sollen Kalzium-Signalübertragung und Stoffwechselprozesse unter gesunden und krankhaften Bedingungen sowie der Zelltods abgebildet werden.
Neuer Junior-Fellow
Analyse auditorischer Schaltkreise
Dr. Antoine Huet
Institute for Neurosciences of Montpellier, Inserm and
University of Montpellier, France
antoine.huet[at]inserm.fr
Dr. Antoine Huet
Akustische Informationen werden durch die Synapsen der inneren Haarzellen mit Spiralganglionneuronen (SGN) in einen neuronalen Code gewandelt. Die resultierenden Orts-, Frequenz- und Zeitcodes, die von den SGNs transportiert werden, enthalten alle Informationen der akustischen Umgebung. Diese neuronalen Codes werden von den Neuronen des auditorischen Hirnstamms integriert und verfeinert, um daraus die wesentlichen Merkmale der umgebenden akustischen Szenerie abzubilden.
Unsere Gruppe beschäftigt sich mit den Mechanismen, die der Integration des neuronalen Codes im Hirnstamm zugrunde liegen, besonders mit der Verfeinerung des zeitlichen Codes, dem sogenannten "phase-locking enhancement". Um das Phase-Locking in der Hörbahn optisch zu evozieren, nutzen wir auch photosensibilisierende Werkzeuge, wie Optogenetik und Photopharmakologie.
Unsere Forschungsstrategie kombiniert: i) Photosensibilisierung der SGNs und optische Stimulation der Cochlea, um die neuronale Codestatistik am Eingang der Hörbahn präzise zu kontrollieren; ii) Ableitungen einzelner Neuronen aus den verschiedenen Neuronenpopulationen, die zusammen ein Netzwerk bilden; iii) Informationstheorie; iv) morphologische Bildgebung mittels konfokaler und Lichtscheibenmikroskopie; und v) rechnerische Modellierung.
Unsere Arbeit wird dazu beitragen, die Integration des neuronalen Codes in der Hörbahn und seine Implikation in physiologischen und pathologischen Zuständen (z.B. Cochlea-Deafferenzierung zu verstehen. Unsere Erkenntnisse werden in die Kodierungsstrategien des neuartigen optischen Cochlea-Implantats einfließen.
Neue Junior-Fellow
Biochemie der Membran-Dynamik
Dr. Julia Preobraschenski
Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Universitätsmedizin Göttingen
julia.preobraschenski[at]med.uni-goettingen.de
Dr. Julia Preobraschenski
Ferline gehören zur Multi-C2-Domänen-Proteinfamilie, die für die Vesikelfusion und den Vesikeltransport von zentraler Bedeutung ist. Mitglieder der Ferlin-Familie werden mit pathogenen Zuständen wie Taubheit (Otoferlin) und Muskeldystrophie (Dysferlin und Myoferlin) bei Patienten in Verbindung gebracht. Sie zeichnen sich durch eine bemerkenswert hohe Anzahl von C2-Domänen (5 bis 7) aus und sind durch ihre C-terminale Transmembrandomäne zusätzlich in Lipidmembranen verankert. Aufgrund der Ca2+-Ionen- und negativ geladenen Lipid-Bindungseigenschaften ihrer C2-Domänen wurden Ferline zunächst lediglich als Ca2+-Sensoren für Membranfusionsereignisse angesehen, ähnlich wie die gut untersuchte Familie der Synaptotagmine. Neue Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass Mitglieder der Ferlin-Familie darüber hinaus auch physiologische Rollen spielen, die bis heute nur unzureichend erforscht sind.
Daher ist es das Ziel meiner Gruppe, die molekularen Mechanismen, die der Ferlin-Funktion zugrunde liegen, sowie deren krankheitsauslösenden Veränderungen beim Menschen zu entschlüsseln . Zu diesem Zweck werden wir modernste biochemische und biophysikalische Methoden mit strukturbiologischen Techniken, wie Einzelpartikel-Kryo-Elektronenmikroskopie und Röntgenkristallographie, kombinieren.
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Widefield and Dye-Free Optical-Flow based myocyte online contraction analyzer MoCA
Ahmed Mohamed Osama Wagdi Mohamed, M.Sc.
Institut für Kardiovaskuläre PhysiologieUniversitätsmedizin Göttingen
Seit Januar 2025 (Brügmann und Luther Lab, UMG)
Molecular mechanisms involved in the bidirectional heart-brain-interaction
Dr. med. Laura Wüstefeld
Kardiologie und PneumologieUniversitätsmedizin Göttingen
Seit März 2024 (Macé und Toischer Lab, UMG)
Characterization of large-conductance red-light-activated channelrhodopsins for optogenetic hearing restoration
Dr. med. Lennart Roos
Institut für Auditorische NeurowissenschaftenUniversitätsmedizin Göttingen
Januar 2023 bis März 2024 (Moser und Beutner Lab, UMG)
Role of cytohesins as key regulators of neurotransmitter release
Dr. Carolina Thomas
Affiliation während des Projekts: Institut für NeuropathologieUniversitätsmedizin Göttingen
April 2022 – März 2023 (Brose Lab, MPI-NAT und Stadelmann Lab, UMG)
Engineering channelrhodopsins optimized for optogenetic hearing restoration
Dr. med. Maria Zerche
Klinik für Hals-Nasen-OhrenheilkundeUniversitätsmedizin Göttingen
Dezember 2020 – November 2021 (Mager, Moser und Beutner Lab, UMG)
Mechanisms of chromatin remodelling and implications for neurologic disease
Dr. Maik Engeholm
Abteilung MolekularbiologieMax-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen
Oktober 2019 – September 2020 (Cramer Lab, MPI-NAT und Bähr Lab, UMG)