Blick in die Zelle per optische Laserfalle: Sie lokalisiert mikroskopische Teilchen, um auf ihre zufällige Zitterbewegung rückzuschließen. Ein neuer Ansatz der Göttinger Forschenden erlaubt es aus diesen Bewegungen zu schließen, wie hart, weich oder flüssig das Zellinnere ist. Foto: Till Moritz Münker

„Laserblick“ in die Avocado: Neues Verfahren enthüllt Zellinneres

Forscherteam der Universität Göttingen entwickelt Methode zum Erkennen von Zelleigenschaften
 
Durch Hinsehen prüfen, ob eine Avocado hart oder weich ist? Dazu müsste man erkennen, wie sich die Pflanzenzellen hinter der Schale verhalten. Gleiches gilt für alle anderen Zellen auf unserem Planeten: Trotz mehr als 100 Jahren intensiver Forschung bleiben viele ihrer Eigenschaften im Zellinneren verborgen. Forschende der Universität Göttingen beschreiben nun in der Fachzeitschrift Nature Materials einen neuen Ansatz, der gerade die besonders schwierig zu erfassenden mechanischen Eigenschaften des Zellinneren durch besonderes „Hinschauen“ bestimmen kann.
 
Um nun Aussagen über lebende Zellen zu machen, wandten die Forscher die Methode auf das Innere von lebenden Zellen an. „Da unser Wissen über das Zellinnere bis heute nur begrenzt ist, war es anfangs unklar, ob die MBR auch hier eingesetzt werden kann. Als ich die entstehenden Kurven sah, traute ich meinen Augen kaum, denn das Innere von Zellen ließ sich mit den von uns ursprünglich intuitiv vermuteten Ansätzen sehr genau beschreiben“, staunt MBExC Mitglied Prof. Dr. Timo Betz vom III. Physikalischen Institut, der Leiter der Experimente.
 
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