Wissenschaftler*innen des Göttinger Exzellenzclusters Multiscale Bioimaging (MBExC) und des Sonderforschungsbereichs 1190 entwickeln neue Strategie zur Untersuchung der Genexpression in Mitochondrien. Veröffentlicht im Wissenschaftsjournal „Cell“.
Mitochondrien gelten als die Kraftwerke der Zellen, da sie mit Hilfe von Sauerstoff Energie aus unserer Nahrung erzeugen. Die dafür notwendige Maschinerie wird als Atmungskette bezeichnet. Deren zentralen Bausteine werden von Mitochondrien selbst durch die Expression von Genen des ihnen eigenen Erbguts gebildet. Störfälle bei der Genexpression können die Energieproduktion aus dem Gleichgewicht bringen und schwere Erkrankungen des Nervensystems und des Herzens verursachen, die häufig tödlich verlaufen. Wie genau die Genexpression in den Mitochondrien abläuft, ist weitgehend nicht verstanden. Göttinger Grundlagenforscher um Prof. Dr. Peter Rehling, Direktor des Instituts für Zellbiochemie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Sprecher des Sonderforschungsbereichs SFB 1190 „Transportmaschinen und Kontaktstellen zellulärer Kompartimente“ und Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging: Von Molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ (MBExC) sind nun einen Schritt weiter. Sie haben eine neue Methode entwickelt, die es zum ersten Mal erlaubt, die Proteinbildung in den Kraftwerken experimentell zu verändern. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen auch Rückschlüsse auf die Entstehung „Mitochondrialer Erkrankungen“. Die Technik wurde kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht.